Vor 2 Jahren wurde der Waldwende-Iniative versprochen, die Buchen zu schonen und nur Fichten einzuschlagen. Das war eine sinnvolle Maßnahme, um das Waldklima zu schützen und die Buche, die eine Schattenbaumart ist, zu fördern. Buchen sind die Bäume, die an den hiesigen Standort angepasst sind und die stärkste Baumgemeinschaft in unseren Wäldern bilden würden – wenn man sie denn ließe. Sie sind aber ökonomisch weniger interessant. Das begehrteste Holz für Holz- und Papierindustrie ist das Nadelholz. Deshalb wurden in dem letzten Jahrhundert in den Buchenwäldern vermehrt Fichten und später auch Douglasien gepflanzt.
Durch die Energiekrise wird jetzt vermehrt im Stadtwald Brennholz eingeschlagen und damit ist das Buchenholz wieder interessant geworden. Holz zu verbrennen ist aus mehreren Gründen nicht ratsam:
- wenn Bäume gefällt werden endet ihre Funktion als natürliche Kohlenstoffspeicher
- der in ihnen enthaltene Kohlenstoff gelangt beim Verbrennen in die Atmosphäre und erhöht dadurch den jetzt bereits zu hohen CO2-Gehalt
- der Brennwert von Holz ist geringer als der von fossilen Brennstoffen. Deswegen muss mehr Masse verbrannt werden um die gleiche Wäremmenge zu erzeugen, was zu einer höheren CO2-Freisetzung führt
- in dem durch die mechanisierten Fällmaßnahmen zerstörten Boden kann kein weiterer Kohlenstoff aufgenommen werden, der Waldboden kann sogar zu einer zusätzlichen CO2-Quelle werden
- bis das freigesetzte CO2 von Bäumen wieder gebunden ist vergehen Jahrzehnte. In den nächsten Jahrzehnten müsste weniger, nicht mehr CO2 in die Atmosphäre gelangen
Aktuell liegen im Stadtwald in der Nähe vom Kohlhof jede Menge gefällter Buchen auf Poltern entlang dem Hirschbeckshüttenweg und dem Lochwiesenweg. Vermutlich wird ein Teil davon thermisch genutzt, das heißt verbrannt.
Zu dieser schockierenden Entdeckung passt der Artikel aus der RNZ vom 12./13. November 2022:
Ruft man den am Ende des Artikels genannten Link (www.rnz.de/wald2022) auf, so kann man mehr über den kritischen Zustand des Waldes am Königstuhl erfahren:
Der jetzige massive Einschlag im Stadtwald wird die Situation noch verschärfen.
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