Ein Versprechen und der Arbeitsauftrag dazu

Nach der Bürgerversammlung mit Klimabürgermeister und Forstamt am 16.September 2021 im Handschuhsheimer Mühltalwald wurde am 18.10.2021 eine Vereinbarung abgeschlossen.

Demnach sollte die Durchforstung des Fichtenbestandes mit der Zielsetzung erfolgen, dass Nadelholz zu einem Laubholzmischbestand umgeformt wird. In den Seiltrassen anfallendes Buchenholz sollte als Totholz im Bestand verbleiben.

Das Aktionsbündnis beobachtete beim Beginn der Forstarbeiten,
dass im Talgrund viele Laubbäume gefällt wurden. Das sorgte für eine Empörung und eine weitere Begehung mit dem Forstamt am 10.12.21, bei dem Einsicht in den Arbeitsauftrag gefordert wurde, um das Vertrauen wieder herzustellen.

Auf dem Unteren Jagdhausweg entstanden zwei grosse Holzpolter mit über 100 Festmeter (Fm) Buchenholz:

1. Buchenpolter am Unteren Jagdhausweg


Es war unklar woher diese Holzmenge kam, weil man sich an das mündliche Versprechen erinnerte, dass die Buchen verschont werden sollten. Eine Ausnahme waren wie gesagt, die Buchen, die den Seiltrassen im Wege standen, aber die sollten eigentlich im Wald als Totholz verbleiben.

Der Arbeitsauftrag konnte nach langem Hin- und Her Anfang März ohne Kosten eingesehen werden. Der vorübergehend geforderte Betrag von 111€ für eine Kopie wurde von der Verwaltung fallengelassen.

In der Tabelle auf Seite 3 ist zu lesen, dass 150 Fm Buchenholz, 50 Fm Edelkastanie und 20 Fm Eiche zur Fällung freigegeben wurden. Die Frage ist nun, woher stammt diese Holzmenge? Aus dem Talgrund alleine konnte diese Menge nicht erzielt werden und aus den Seilkran-Trassen auch nicht. Sie musste aus den Nadelholzflächen stammen, wo sie eigentlich verbleiben sollten, um die langfristige Umgestaltung in einen Mischwald mit vorwiegend Laubholzarten zu ermöglichen. Diese Zielvorstellung kann auch mit dem Modewort „Klimawald“ bezeichnet werden.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass sich der ursprüngliche Verdacht bestätigt hat: es wurde weitaus mehr Laubholz eingeschlagen, als dem Aktionsbündnis zugesagt wurde. Es wurde nicht aus dem mittleren Buchenbestand b7 und b10 entnommen, stattdessen aber aus den benachbarten Beständen.

Enttäuschend ist weiterhin, dass das geerntete Holz von schlechterer Qualität ist und vermutlich zur Herstellung von Spanplatten und Brennholz dienen wird, beides sind keine langfristigen Kohlenstoffspeicher.

Positiv zu vermerken ist, dass durch den Einsatz der Bürger und des Aktionsbündnisses, ein 6 Hektar grosser Buchenbestand vorerst einmal verschont geblieben ist. Dort wurde im Februar dieses Jahres versucht, das fehlende Totholz einzubringen.

Wir hoffen, dass wir die abgebrochenen Gespräche mit den Verantwortlichen wieder aufnehmen können – zum Wohle unseres Waldes und unserer Stadt. Die für die Forstwirtschaft Zuständigen sollten sich mit den von den Maßnahmen Betroffenen an einen Tisch setzen!

2. Buchenpolter am Unteren Jagdhausweg

Eine Antwort

  1. Sehr geehrte Damen und Herren!
    Wäre es nicht vielleicht möglich die Presse einzuschalten, damit berichtet wird, wie das Umweltamt mit Bürgerbegehren und den Wäldern umgeht. Es ist ja leider nicht nur das Mühltal betroffen, sondern auch hier oben auf dem Boxberg oder vor kurzem haben wir mit Schrecken festgestellt, dass viele gesunde Mutterbäume an der Molkenkur gefällt wurden.
    Und leider an vielen anderen Stellen.
    Ich werde die Rhein Neckar Zeitung anschreiben.
    PS.: wir sehr begeistert über Ihre Mühe und Arbeit!!
    Vielen Dank und herzliche Grüße!
    Evi Pühler
    José Lapuente

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