Waldwende Heidelberg

Erfolgreiche Begehung und nächstes Treffen im Wald

Am 12. September sind wieder über 60 Menschen unserem Aufruf gefolgt, sich ein eigenes Bild von der geplanten Holzfällaktion im Mühltal zu machen. Im Stadtblatt vom 18.8.21 wird das städtische Vorhaben folgendermassen umschrieben:

„Damit mehr Licht einfällt, sind im Oktober wieder Wald- und Wiesenpflegearbeiten notwendig. Die Stadt Heidelberg plant diese mit Augenmaß. Die Fachleute werden punktuell ausgewählte Bäume entnehmen.“

Bei 1600 Kubikmeter Holz, was über 1000 Bäumen entspricht, handelt es sich nicht um „waldpflegerische Maßnahmen“ sondern um einen erheblichen Eingriff in ein bereits durch Forstwirtschaft und Klimaveränderung geschwächtes Ökosystem.

Die nächste Gelegenheit sich zu informieren wird Donnerstag, der 16. September sein.

Ab 17 Uhr stehen die städtischen Forstexperten allen Bürgerinnen und Bürgern im Mühltal an der Wegekreuzung Talweg Winterseite/Schmalzwasenteichweg für Fragen zur Verfügung.

Bitte kommen Sie zahlreich!

Das Aktionsbündnis zum Erhalt des Mühltalwaldes* wird vor Ort sein:

Treffpunkt am 16. September 2021

Sie können den Turnerbrunnen im Ortsteil Handschuhsheim auch mit dem RNV Bus Linie 38 erreichen. Abfahrt ist in Handschuhsheim der Hans-Thoma-Platz.

Vom Turnerbrunnen sind es 10 Minuten zu Fuß bis zum Treffpunkt Schmalzwasenteichweg.

*Wir sind ein Zusammenschluss mehrerer lokaler Bürgerinitiativen, von WissenschaftlerInnen verschiedenster Disziplinen und am Wald interessierten BürgerInnen. 

2 Antworten

  1. Lieber Herr Trietsch,
    die Argumente von Herrn Ziesling sind so schlüssig, dass Sie doch die Verantwortlichen von Stadt und Forstamt überzeugen müssten. Besonders das geschlossene Blätterdach, das zu starke Sonneneinstrahlung auf die Baumstämme und damit die Zerstörung der Leitungsbahnen verhindert und die Kühle des Waldes erhält, ist doch so gut zu verstehen. Ich gehe seit 13 Jahren sehr viel im Mühltal und dem angrenzenden Wald spazieren. Es sind so viele Dinge, die sich zum schlechteren verändert haben: Die Teerschicht auf der Talweg Sommerseite ist so dick, dass Menschen, die schlecht zu Fuß gehen können, die Bänke gar nicht mehr erreichen können. Wegen der neuen sehr großen unter dem Weg verlegten Abwasserrohre ist die Böschung senkrecht begradigt worden, so dass Steine, Erde und Sand abfließen und die Rohre schon wieder zuschwemmen. Die Böschung ist unansehlich und für Kinder gefährlich geworden. Warum werden manche Wiesen gemäht und das Schnittgut abtransportiert, andere Wiesen dagegen mit schwerem Traktor gemulcht und damit der Boden verdichtet? Schmale Wanderwege sind mittlerweile breit ausgefahren, und immer mehr „Fahrradwege“ entstehen.
    Die Teiche sind optisch nicht mehr von Sträuchern geschützt. Sie wurden mit dem Bagger von vermodernden Pflanzen und Blättern gesäubert – die Spuren auf dem verdichteten Boden sind noch gut zu sehen. Es wäre für das Mühltal so gut, wenn die zuständigen Ämter (Landschafts-, Forst-, Umwelt-, Wasser-, ….) sich an einen Tisch setzen und die Prioritäten für das Mühltal zusammenstellen würden, die Naturschutzverbände gehören natürlich auch dazu. Für die Kinder könnten neue kindgemäße Lehrtafeln aufgestellt werden, getreu dem Motto: Nur was man liebt, schützt man auch! An ausgewählten Stellen könnten Kinder spielen, Hunde baden, Familien picknicken, andere wirklich den Tieren und Pflanzen vorbehalten sein. Mit den Waldbegehungen mit Volker Ziesling ist wenigstens – hoffentlich! – ein Anfang gemacht und das Interesse für biologische, klimatische und auch wirtschaftliche Zusammenhänge geweckt. Und wenn unsere Stadtoberen ein Einsehen haben, bleiben unsere guten alten Bäume im Mühltal stehen, schützen uns im Sommer vor Hitze, im Winter vor Kälte, das ganze Jahr vor Unwettern und bieten unserer Seele Erholung mit ihrem unterschiedlichen Erscheinungsbild in den wechselnden Jahreszeiten.

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