Waldwende Heidelberg

Ist das Heizen mit Holz klimaneutral?

Nein, Holz hat einen niedrigeren Brennwert als Öl und Gas. Deswegen müssten größere Mengen Holz verbrannt werden um eine vergleichbare Wärmemenge zu produzieren. Dementsprechend wird mehr CO2 freigesetzt. Um dieses CO2 wieder zu binden, vergehen Jahre und Jahrzehnte. Diese Zeit haben wir nicht bei den schon jetzt zu hohen CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre.

Ein Kubikmeter Holz entspricht rund einer Tonne CO2 und Peter Wohlleben fordert, sie sollte exakt so besteuert werden wie eine Tonne CO2 aus Kohle oder Öl. Das würde diesen Rohstoff teurer machen und ihn davor schützen, als preiswerte Öko-Alternative in Kraftwerken verheizt zu werden.

Im Vergleich zu Öl- und Gasfeuerungen setzen Holzfeuerungen viel mehr Verbrennungsgase wie Stickoxide, Kohlenmonoxid und flüchtige organische Verbindungen frei. Das Verbrennen von Holz ist mit erheblichen Feinstaubemissionen verbunden – selbst bei modernen Kleinfeuerungsanlagen, die den aktuellen gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Dies verdeutlicht eine Reihe von Feldstudien des Max-Planck-Instituts für Chemie aus Mainz: Einfache Anlagen, wie beispielsweise private Holzöfen, führten zu einer messbaren Erhöhung der Feinstaubkonzentration in ihrem Umfeld. So verschlechterte bereits ein einzelnes Kaminfeuer die Luftqualität in der unmittelbaren Nachbarschaft deutlich.

Messungen in zwei Orten im Winter zeigten denn auch einen stärkeren Beitrag zur lokalen Feinstaubbelastung durch das Heizen mit Holz als durch den Straßenverkehr. Wer die Luftqualität in der eigenen Nachbarschaft nicht beeinträchtigen will, sollte auf ‚Wohlfühlfeuer‘ zu Hause verzichten.

Schon 2018 warnten rund 800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das EU-Parlament vor der Förderung von Holzverbrennung in Kraftwerken mit dem Hinweis, diese klimaschädliche Richtlinie sei ein schlechtes Beispiel für den Rest der Welt.

Holzfeuerungen mit Abstand die grösste Quelle für krebserregenden Feinstaub aus der Verbrennung bau.admin.ch, und:

Daellenbach KR, Uzu G, Jiang J, Cassagnes LE, Leni Z, Vlachou A, et al.: Sources of particulate-matter air pollution and its oxidative potential in Europe, Nature 2020; 587(7834): 414-419

Holzbrand ist nur akzeptabel in Berghütten und als letztes Glied in der Kaskadennutzung von Holz.

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